Roskilde/ Dänemark vom 25.02. bis 01.03.2019

Teilnehmer: Brigitte Book, Sozialpädagogin und Antje Ostermann, Lehrerin

Früh am Montagmorgen flogen wir ab Hannover, so dass wir bereits um 7:15 Uhr in Kopenhagen landeten. Vom Flughafen fuhren wir per S-Bahn zum Hauptbahnhof. Dort konnten wir mit dem Zug gegen 9:15 Uhr in Roskilde sein. Per Navy fanden wir zu Fuß den Weg zur Berufsschule: ZBC – Slagterieskolen Maglegardsvej 6-10.

Dort gingen wir zur Rezeption der Unterkünfte, die auf dem Schulgelände stationiert ist. Wir waren gegen 10:00 Uhr angekommen und die ersten unserer Gruppe.

Langsam erreichten uns alle anderen Mitglieder der Gruppe im Laufe des Nachmittags: 5 Personen aus Finnland, 3 Personen aus den Niederlanden, 3 Personen aus Spanien und 5 Personen aus Deutschland. Um 16:00 Uhr hieß Gitte Lykkebo Petersen alle willkommen und stellte das Eurocom Smartprojekt und das Wochenprogramm vor.

Zum Abend begleitete sie uns zu einem Steakhaus- konnte aber selber nicht bleiben. Die Speisen waren als Buffet angerichtet. Dabei ist die Fleischauswahl besonders opulent gewesen. Wir hatten leckeres Kängurufleisch noch nie gegessen.

Am Dienstag fanden wir uns gemeinsam zum Frühstück in der Cafeteria der Schule ab 7:00 Uhr ein. Zu erwähnen ist, dass zu dieser Zeit das zur Selbstbedienung angerichtete Frühstück bereits von Schülern fertig gestellt wurde. Haben diese Schüler einen weiteren Anfahrtsweg, gibt es Übernachtungsmöglichkeiten für sie an der Schule (ca. 30-40 Zimmer). So werden auch Schüler untergebracht, die zum Blockunterricht weitere Entfernungen fahren müssten.

In meiner Gruppe waren 7 Personen, die nun das ederly care center Kristiansminde, Margreteaer 2 in Roskilde zu Fuß aufsuchten. Wir kamen 10 Minuten zu spät, weil wir den Weg unterschätzt hatten. Annemarie empfing uns freundlich am Eingang. Sie zeigte uns die Einrichtung. Alle Bewohner leben in kleinen Apartments, die alle einen großen Raum so gestaltet haben, dass ein Wohnbereich, Küchenzeile, Schlafbereich, ein Zugang zur Terrasse und ein Badezimmer haben.

Bemerkenswert sind die vielen Möglichkeiten im Hause: Aufenthaltsraum mit Multimediawand (für Pflegeschüler, Meetings, Filme, Spiele…), Hängematte, Entspannungssessel, Geschichtsraum (war zentral am Esszimmer) mit Gegenständen aus der Prägezeit der Bewohner. Eine Physiotherapeutin hielt einen Vortrag über die Bemühungen, Bewohner mobil zu halten. Dazu werden vierteljährlich Überprüfungstests gemacht. Wir machten diesen Test auch. Im Bewegungsraum trainierten nicht nur die Bewohner, sondern auch Reha-Gruppen von außerhalb. Nach einem kleinen Imbiss bekamen wir Informationen von einer Pflegehelferin und einer Einsatzleitung für ambulante Pflege, die ebenfalls dem Hause angeschlossen war. Interessant war, dass das Gesundheitssystem in Dänemark über den Chip auf der Krankenkassenkarte sehr transparent ist. Alle Pflegedokumentationen und Behandlungen/ Verordnungen sind darauf abzulesen. Alle Durchführung werden digital erfasst und ein Zustandsbericht immer aktuell farblich einfach erkennbar abgelegt. Der Abschluss des Tages war eine Fahrt mit einer Rikscha mit Elektro-Fahrradantrieb. Das wird gerne in der Einrichtung gemacht, damit die Bewohner Wind und Wetter wahrnehmen können.

Der Abend stand zur freien Verfügung.

Am Mittwoch ging es nach dem Frühstück mit der S-Bahn in das ederly care center Trekoner, Trekoner Centervej 41. Annemarie begrüßte uns auch dort und brachte uns in die Einrichtung. Die Community Roskilde unterhält fünf Häuser, die Menschen Wohnraum gibt und pflegerische Unterstützung nach Bedarf. Dieses Haus hat sich darauf spezialisiert, Menschen mit psychischen Problemen eine Heimat zu geben und ist ein Haus in einer Wohngegend, die erst in den letzten Jahren entstanden ist. Viele Familien haben dort ihr Eigenheim. Man versucht den Bewohnern möglichst ein eigenständiges Leben zu erhalten. Daher waren die meisten unserer Gruppe erstaunt zu sehen, dass ein Bewohner im Treppenhaus lag und schlief, ein anderer Bewohner zeigte und stolz seine Wohnung, die unserer Meinung nach einer Grundreinigung bedurfte. Auch hier gab es die Möglichkeit, sich in einem Fitnessraum körperlich zu betätigen. Auch hier wurde dieser Raum auch von außen für Reha-Sport genutzt. Wir nutzen auch hier die Gelegenheit darüber zu diskutieren, wie Pflege, Unterbringung von zu Pflegenden in den anderen europäischen Ländern funktioniert und Ausbildung stattfindet. In Dänemark bekommen die Auszubildenden schon Gehalt. Das ist auch der Grund, weshalb sich ältere Auszubildende eine zweite Ausbildung leisten können.

Am Abend gingen wir ein bisschen durch die Innenstadt von Roskilde.

Der Donnerstagvormittag stand im Zeichen des Ausfüllens der Formulare, Berichte schreiben des Job Shadowing und unserer Ergebnisse. Anschließend zeigte uns Gitte einen Teil der Schule ZBC-Roskilde. Beeindruckt waren wir von der Slagteriskolen. Hier werden mit dem LKW Schweine angeliefert und am Band geschlachtet, bearbeitet und dann in sehr großen Klassenräumen fachgerecht zerlegt. Das alles ist durch Fenster und Videos entlang eines Flures zu beobachten. Im hauseigenen Verkaufsraum können Bürger die Produkte der Schule einkaufen. Auch die Bäckerei wurde kurz besichtigt. Auch andere Berufe werden an dieser Berufsschule ausgebildet, wie z.B. pflegerische Ausbildungen, Büro und Handelsberufe.    Zum Mittag wurden wir in ein dänisches, uriges Lokal eingeladen.  Am Nachmittag hatten wir Gelegenheit, den Dom von Roskilde zu besichtigen. Dort sind die gesamten königlichen Herrschaften Dänemarks beigesetzt. Danach besuchten wir das Wikinger-Museum, direkt am Hafen. Der Abschluss des Tages war ein köstliches Menü im Konferenzsaal des Hotels, in dem wir untergebracht waren.

Am Freitag trafen sich noch alle zum Frühstück in der Cafeteria. Nun war es an der Zeit Abschied zu nehmen. Wir fuhren nach Kopenhagen und hatten noch ein paar schöne Stunden im Stadtzentrum, bevor das Flugzeug uns um 19:15 Uhr wieder in Hannover absetzte.