Meine Praktikumsreise startete mit der Zugreise in die Dänische Stadt Roskilde, auf der Ostseeinsel Sjaelland (Seeland), etwa 30 km westlich von Kopenhagen. Die Stadt mit Umland hat ca. 87382 Einwohner. Roskilde ist eine Universitätsstadt. Der Dom ist Weltkulturerbe und der letzte Ruheort von 20 dänischen Königen und 17 Königinnen.

Nach einer 7stündigen, entspannten Zug und Fährfahrt kam ich Montag, den 25.02. um 14 Uhr auf dem Bahnhof in Roskilde an.

Nach einem 1stündigen :-) Erkundungs-Fußmarsch; erreichte ich unsere Unterkunft, das ZBC- Fachschule für die Ausbildung von Konditoren, Erziehern, und anderen Berufen. Die Schüler wohnen zum Teil in dem Fach-Schul-Internat. In dem angegliederten Konferenzzentrum war unsere Gruppe für 4 Nächte einquartiert.



Um 16 Uhr wurden wir offiziell von der internationalen Beraterin begrüßt. Unsere Gruppe bestand aus 14 Teilnehmern aus
Finnland, Holland, Spanien und Deutschland. Die Berufsgruppen waren Krankenschwestern, Erzieher, Pflegekräfte, Lehrer, und Sozialarbeiter.

Die gesamte Kommunikation verlief in Englisch. Nachdem Gitte uns über die Abläufe der nächsten Tage informiert hatte, hängte sie eine Liste mit den Adressen unserer Praktikumspätze aus. Es war sehr spannend, da zu dieser Zeit nicht alle wussten, in welchem Bereich sie ihr Praktikum machen werden.

Mein Praktikumsplatz war in einem komunalen Kindergarten in Kirke Hvalso ca. 15 km von Roskilde entfernt.


Hvalso ist ein kleines Dorf mit 4096 Einwohnern und mit Zug und Bus erreichbar. Ich hatte das Glück mit Brigitte aus Sulingen in der selben Einrichtung zu arbeiten. Unsere Praktikumszeit begann um 8 Uhr und endete um 15 Uhr. Unser gesamter Aufenthalt war sehr gut strukturiert und organisiert. Nach unserer Einführung gingen wir mit der gesamten Gruppe in die Stadt in ein Steak-House. Dort wartete ein tolles Buffet auf uns. Es schmeckte wunderbar und es gab die ersten Gespräche um sich untereinander kennenzulernen.

Dienstagmorgen starteten wir alle um 7 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstücksbuffet. Nach einer ca. 45 minütigen Zug und Busfahrt wurden wir im Kindergarten in Hvalso von der stellvertretenden Leitung herzlich begrüßt. Der Kindergarten liegt in einer verkehrsruhigen Strasse auf einem großen Außengelände, mit vielen Holzspielgeräten. Im Kindergarten werden 51 Kinder in 2 Gruppen betreut. Die Betreuungszeiten sind von 6.30 Uhr bis 17 Uhr. Es gibt Integrationskinder. Jede Gruppe verfügt über 2 Teacher und Praktikanten. Die Erzeiher nennen sich in Dänemark Teacher. Sie durchlaufen ein 2 1/2 jähriges Studium und sind sehr anerkannt. Es gibt eine Leitung plus stellvertretende Leitung. Einmal die Woche kommt eine Sprachförderkraft aus der Kommune. Eine Ernährungsberaterin bekocht die Kinder regional-ökologisch. Das hat einen sehr großen Stellenwert in der Einrichtung und in Dänemark. Es hat mich sehr beeindruckt wie frisch und vollwertig gesund hier für die Kinder gekocht wird und zusätzlich Wert auf die Esthetik gelegt wird. Das würde ich mir sehr für unsere Kinder in Deutschland wünschen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der motorischen Entwicklung und im Erfahren der naheliegenden Natur. Einmal in der Woche gehen die Kinder in den nahegelegenen Wald. Hier können sie unter anderem, viele motorische Erfahrungen machen. Im Kindergartenalltag gehen alle Kinder jeden Morgen und Nachmittag nach draußen um zu spielen. Es gibt die
unterschiedlichsten Fahrzeuge um die Koordination-Reaktion und mehr zu fördern. Die Nachmittagsmahlzeit wird gemeinsam draußen eingenommen.



Ebenfalls fand ich den Umgang mit Streitsituationen sehr beeindruckend. Es gab von den Erziehern keine hektischen oder lauten Äußerungen. Die Kinder wurden sehr fürsorglich , unauffällig getröstet. Die allgemeine Lautstärke war angenehm leise und harmonisch. Ebenso fiel mir die große Selbstständigkeit aller Kinder auf, schon der Jüngsten. Alle Kinder
wussten wo sich ihre Kleidung befand und sie zogen sich sehr selbstständig an. Wahrscheinlich weil sie jeden Tag mindestens 2 mal diesen Vorgang wiederholen.

An beiden Tagen haben wir bis 15 Uhr garbeitet und uns anschließend mit den anderen Teilnehmern zum Kaffee/Austausch getroffen.

Wir haben uns in den 2 Tagen tatkrägtig in dem Kindergartenalltag eingebracht, mit den Kindern gespielt, beim Essen verteilen geholfen und zwischendurch immer wieder Gespräche mit den Mitarbeitern geführt. Es war sehr anstrengend, weil alles in Englisch statt fand, aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht! Am lustigsten war die Kommunikation mit den
Kindern. Sie sprechen noch kein Englisch und ich spreche sehr wenig Dänisch. Am Anfang haben wir sehr über diese komischen Situationen gelacht. Später war es manchen Kindern egal, sie haben einfach drauflos geplappert und waren froh, dass jemand zuhört und das geht auch in einer anderen Sprache. Auf jeden Fall haben mich diese Situationen immer
wieder an unsere zugewanderten Mitmenschen denken lassen, die uns zu Beginn nicht verstehen und wir sie auch nicht. Das macht ein teilweise sehr unwohles und unsicheres Gefühl. Und sie sind nicht im Praktikum und können wieder in ihre Heimat zurück.

Am letzten Tag, den Donnerstag, starteten wir um 9 Uhr mit Gitte, zu einem großen gemeinsamen Gruppenaustausch. Dieses dokumentierten wir anhand eines Fragenblattes.

Gegen 11 Uhr machten wir mit Gitte eine Führung durch die Fachschule und die Unterschiedlichen Bereiche. Es war sehr beeindruckend wie umfangreich die Ausbildungsbereiche sind. Mittags aßen wir wieder gemeinsam in einem Restaurant in der Stadt. Es gab ein typisch dänisches Smorebrod-Brot mit unterschiedlichem Belag (Fisch, Leberpastete.......)
Die Dänen sind große Fleischesser.



Danach besuchten wir das Wikingermuseum und den Dom zu Roskilde. Es war sehr interessant und beeindruckend. Die Dänen sind ein sehr ruhiges und freundliches Volk . Dieser Austausch war für mich eine tolle und interessante Erfahrung. Ich würde ihn jederzeit wiederholen und kann jeden ermutigen, selbst  einen Austausch zu machen. Vielen Dank an den
Koordinator vor Ort Michael Wagner und Gitte Petersen in Dänemark -
farvel, farvel .