Mein aufregendes 4-wöchiges Auslandspraktikum in Hangzhou in China – Erinnerungen die bleiben!

 

Vier Wochen in einem völlig fremden Land – klingt erstmal verrückt, aber bisher habe ich es nicht bereut. Was ich während meines Auslandspraktikums in China gelernt und erlebt habe, hat mich persönlich und auch beruflich weiterentwickelt.

 

Mein Auslandspraktikum konnte ich in der chinesischen Niederlassung meines Ausbildungsbetriebes BREMSKERL-Reibbelagwerke Emmerling GmbH & Co. KG absolvieren. Ich habe mich für China entschieden, da ich neue Erfahrungen machen und einfach mal sehen wollte, wie man sich auf etwas völlig Neues einlassen kann. Ein ungewohntes Land, eine ungewohnte Sprache, anderes Essen, eine ganz andere menschliche Kultur. Das konnte und wollte ich erleben…

 

Anreise:

Am Samstag, dem 05.04.2025 ging es für mich um 9 Uhr mit dem Zug zum Flughafen nach Frankfurt los. Nach 9 Stunden Flugzeit kam ich endlich in Peking an. Dort musste ich zuerst in die Immigrationsstelle und mich registrieren lassen. Danach durfte ich durch die Sicherheitskontrolle und meinen zweiten Flug nach Hangzhou antreten. Als ich dort ankam, wurde ich direkt freundlich von meiner Ansprechpartnerin und Kollegin Samantha empfangen. Anschließend sind wir zu meinem Hotel gefahren und ich konnte mich etwas ausruhen, bevor wir am Abend essen gegangen sind, um uns besser kennenzulernen. Ab dem Tag standen 4 aufregende Wochen vor mir die mich persönlich und beruflich weiterentwickeln sollten.

 

Unterkunft:

Ich konnte zwei sehr gute Hotels in Hangzhou kennenlernen und in beiden sind Deutsche Gäste gern gesehen. Zuerst war ich im Hampton by Hilton Hangzhou Binjiang Hotel und danach war ich zu Gast im Sheraton Hangzhou Fuyang. Die Zimmer waren sauber, ordentlich und gepflegt. Das Frühstück war typisch chinesisch mit warmem Buffet aber es wurden auch westliche Frühstücksarten wie zum Beispiel Croissants, Semmel, kleine Törtchen, Müsli usw. angeboten. Da ist für jeden etwas dabei. Anspruchsvoll ist definitiv das essen mit Stäbchen, das braucht Übung, wobei es aber zum Glück auch „normales“ Besteck im Hotel gab. Zu den U-Bahnlinien hatte ich einen Fußweg von jeweils ca. 4 min.

 

Arbeit:

BREMSKERL China hat 2 Standorte. Das Vertriebsbüro und das Produktionswerk mit allen anderen Abteilungen.

 

Im Vertrieb ging es für mich meistens um 8:30 Uhr los. Dann werden als erstes E-Mails gelesen, beantwortet und Themen vom Vortag besprochen. Was ich außerdem als erstes in China im Büro gelernt habe; es ist nicht üblich, dass man „Guten Morgen“ sagt, sobald ein anderer Kollege ins Büro kommt oder „Gesundheit“ bei einem Nieser. Im Bereich der Zollabwicklung für den Export der Waren durfte ich mir als erstes anschauen welche neuen Regeln und Zölle mit der neuen US-Regierung auf China zukommen. Im Bereich der Sachbearbeitung von Kundenaufträgen konnte ich zuschauen, wie ein Kundenauftrag ins Programm eingegeben wird und was die anstehenden Schritte danach sind. Allerdings war das ausschließlich auf Chinesisch.

 

In meiner Zeit im Produktionswerk, konnte ich verschiedene Papiere ausfüllen und mit Stempeln versehen. In China ist allerdings so gut wie alles digital, deshalb wird nicht mehr viel ausgedruckt und per Hand ausgefüllt. Ich durfte Pakete mit neuen Proben und Mustern öffnen. Diese mussten nach der Ankunft sorgfältig geprüft und dann in die verschiedenen Abteilungen gebracht werden. Da ich zuvor keinen Sprachkurs in Chinesisch besucht habe, gab es gelegentlich Schwierigkeiten in der Verständigung da ein paar Kollegen kein Englisch sprechen, aber ich muss sagen, dass man sich trotz dieses Hindernisses immer verstanden hat und wusste, was der Gegenüber meint. Des Weiteren konnte ich auch mal in der Produktion mithelfen und so erfahren, ob und welchen Unterschied die Fertigung von unserem Hauptstandort in Deutschland zu China hat. An spontanen sowie geplanten Meetings durfte ich teilnehmen, wobei ich da hauptsächlich durch Mimik, Gestik und Aussprache verstehen musste, da diese ausschließlich in Chinesisch waren.

 

Fazit:

 

In den vier Wochen habe ich nicht nur ein faszinierendes Land mit einer völlig anderen Kultur kennengelernt, sondern vor allem auch mich selbst, näher an mich gebracht. Allein zu reisen und in einem so anderen Alltag zurechtzukommen, hat mir gezeigt, wie viel ich eigentlich selbst schaffen kann. Ich würde sagen, dass mich die Zeit etwas selbstständiger und offener gemacht hat und ich habe gelernt, mit ungewohnten Situationen entspannter umzugehen und es so hinzunehmen wie es kommt. Besonders beeindruckt hat mich die chinesische Kultur – die Herzlichkeit der Menschen, das Essen, die Lebensweise, aber auch die Unterschiede in der Kommunikation und im Arbeitsleben. Am Anfang war vieles ungewohnt, aber ich würde sagen gerade das, hat es spannend gemacht. Ich kann jedem empfehlen, ein Auslandspraktikum zu machen – nicht nur, um neue Länder kennenzulernen, sondern auch, um vielleicht etwas über sich selbst hinauszuwachsen. China hat mir gezeigt, wie groß die Welt ist – und wie viel man entdecken kann, wenn man sich traut !