Auslandsaufenthalt in Kurrika (Finnland)

 

Anreise

Am 17.3 ging es für mich um 10:40 mit dem Flieger von Hannover nach Helsinki über Amsterdam, nach ca 6 Stunden flugzeit bin ich angekommen. Von dort aus fuhr ich ca 2,5 std mit dem Zug nach Seinjäoki wo ich freundlich von der Koordinatorin empfangen wurde. Nach einer kleinen Mahlzeit ging es dann nach Kurikka. Um ca 22 Uhr nachts konnte ich mich nach dem langen Tag endlich ins Bett in meiner Unterkunft legen.

 

Unterkunft

Untergekommen bin ich im Dormitory (eine Art Wohnheim für Schüler) der Sedu Kurrika. Mir stand eine Küchenzeile, diverse Waschmaschinen sowie ein geeigneter Raum zum Wäsche aufhängen, aber auch eine Sofaecke zu Verfügung die gemeintschaftlich von Schülern benutzt wurden. In meinem Zimmer standen zwei Betten und es gab ein Badezimmer. Handtücher, Bettlacken sowie Geschirr wurde mir ebenfalls gestellt. Einziges Mancko, es gab kein Wlan.

 

Meine ersten Tage in Kurikka

Am 18.3 startete ich ganz entspannt mit einer Besichtigung der Schule. Die Koordinatorin und ein Schüler, der zu einem späteren Zeitpunkt nach Nienburg zum Austausch flog, zeigten mir die jeweiligen Ausbilungsplätze wie z.B. für Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Tischler, Sicherheitsdienst, Näher/in usw.
Nach einer kleinen Mahlzeit in der Schule fuhren wir zu einem der Supermärkte, damit ich alles Wichtige für die nächsten 8 Wochen, aber auch für die ersten Tage parat hab.

Gegen 12:30 fuhren wir zu Ikari Steel Oy, wo ich in den nächsten 2 Monaten arbeiten durfte.

Nach dem wir uns bei der Chefetage vorgestellt haben, bekamen wir eine kleine Führung durch die Firma.

Der 19.3. fing damit an, dass ich mich mit meinem zukünftigen Ansprechpartner von Ikari Steel, der Koordinatorin sowie 2 Schüler traf und wir uns auf den Weg nach Seinäjoki zur University of Applied Sience (SeAMK) begaben. Dort zeigte uns ein Student das Labor zur Automatisierung zeigte. Neben konventionellen Dreh und Fräsmaschinen gab es unter anderem einen 6-Achsen Schweißroboter, welcher in Beihilfe eines anderen 6-Achsenroboters sowie eines Drehtisches fungiert, ein automatisiertes Lagersystem, diverse CNC Dreh und Fräsmaschinen, eine 2D Laserschneidanlage und einen 3D Vermessungstisch.

Natürlich war das nicht alles für den Tag, als wir bei der Universität fertig waren, fuhren wir weiter zur Berufsbildenen Schule für Metall. Dort zeigte uns einer der Lehrer welche Phasen der Lehrjahre die Schüler durchlaufen und auch diverse Projekte. Erstaunlich war es zusehen wie vielfältig es zu geht. Schweißen, Drehen, Fräsen und vieles mehr auf hohen Niveau ist alltäglich für die Schüler in der Schule.

Arbeit

Schließlich begann am 20.3. mein erster Arbeitstag bei Ikari Steel Oy. Doch bevor es losging klärten wir diverse Sachen ab wie z.B. eine allgemeine Sicherheitsunterweisung, aber auch Pausenzeiten.

Mein erster Auftrag lag darin, das Lager auf Bestand zu prüfen. Ich ermittelte also, welche und wie viele Profile vorhanden sind und notierte mir diese.

Nach einer gewissen Zeit war ich dann auch schon fertig und somit bekam ich mein eigenes Projekt für die nächten Tage indem ich 5 Reifenregale, im grundegenommen nur zwei Rahmen mit Füßen und Querverstrebungen, einkürzen sollte. Ich sollte eine Zeichnung zu diesen aufnehmen und zudem 3 weitere herstellen.

Schweißen stand fast schon an der Tagesordnung. Neben anschweißen von Füßen an Rolltischen, schweißte ich auch diverse Nähte an Verkleidungsteilen für Flurförderfahrzeuge.

Mehrere Tage beschäftigte ich mich aber auch mit dem CuSi-Lötverfahren bei der Herstellung von Laternen.

Abgesehen vom Schweißen und Löten habe ich viel entgratet, Löcher gebohrt und gesenkt, Sägelisten bearbeitet, ein paar Qualitätsprüfungen and Schweißkonstruktionen mit einem der Meister durchgeführt und sandgestrahlt.

Mit meinen Kollegen unterhielt ich mich fast nur auf Englisch, leider gab es öfter mal Verständigungsprobleme, welche ich aber mit Hilfe der Meister aber auch im Notfall mit einer Übersetzter-App löste.

Freizeit:

In meiner Freizeit unternahm ich viel mit meinen neu gewonnenen Freunden. Am Wochenende ging man natürlich Feiern, aber wir waren auch ein paar mal Wandern und haben die finnische Natur genossen. Unter anderem war ich über die Osterferien mit einem meiner Arbeitskollegen und seinem Bruder Ski fahren in Levi.

Fazit:

Mein Aufenthalt in Finnland war anfangs recht gewöhnungsbedürftig, doch ich habe mich schnell eingefunden und konnte auch recht flott neue Freundschaften schließen. Nach meinen 8 Wochen, fiel es mir dann doch schwer Abschied zu nehmen, da sich diese Möglichkeit und Erfahrung leider sehr wahrscheinlich nicht so schnell ergeben wird. Ich wäre gerne noch länger da geblieben, da meine Erwartungen komplett übertroffen wurden und ich kann mit Stolz sagen, dass das Arbeiten und die Freizeit eine sehr große Bereicherung für mein Leben ist. Ich kann jedem Raten, der diese Chance geboten bekommt, sie zu machen!