Mein Praktikum in Finnland

Am 27.09.2018 mitten in der Nacht startete meine Reise nach Finnland. Alina und ich wurden von meinen Vater nach Berlin gefahren. Von dort aus nahmen wir den Flug nach Helsinki. Eigentlich lief alles sehr gut, außer, dass wir bei der Sicherheitskontrolle ein paar Startschwierigkeiten hatten. Alina musste ihr Schuhe ausziehen und wurde nochmal abgetastet und ich wurde erstmal auf Sprengstoff getestet. Nach der kleinen Verzögerung habe wir noch rechtzeitig den Flug bekommen. In Finnland angekommen sind wir weiter mit dem Zug nach Kuopio gefahren. Die Fahrt dauert etwas länger als gedacht, vier Stunden haben sich dann doch länger entpuppt als erwartet. Nach der ganzen Fahrer- und Fliegerei waren wir sehr glücklich endlich angekommen zu sein. Unsere Kontaktperson wartete schon am Bahnsteig auf uns und brachte uns danach in die Unterkunft. Dort wohnten wir nun mit zwei Spanierinnen und zwei Niederländern zusammen. Wir teilten uns ein Apartment mit einer kleinen Küche und einem Badezimmer zusammen.

Am 01.10.2018 wurden wir morgens von unserer Kontaktperson von der Partnerschule abgeholt und zur Schulkrankenschwester gebracht, wo unsere Impfungen kontrolliert wurden. Von dort ging es weiter zu unseren Kindergärten, die wir uns von Außen angesehen haben, um sie nächsten Tag schneller zu finden. Weiter ging es dann zur Partnerschule, wo wir einige Fragen geklärt haben, beispielsweise welchen Bus wir zu unseren Kindergärten nehmen müssen. Dann war es Zeit zum Mittagessen, hier haben wir in der Schule gegessen, was dort für die Schüler kostenlos ist. Weiter führte unsere Reise an dem Tag in die Innenstadt, hier haben wir unser Bustickets gekauft und haben noch etwas die Stadt erkundet.

   

Ich habe mein Praktikum in einer Pre- School gemacht, hier gehen Kinder ab 6 Jahren hin und kommen nächstes Schuljahr in die Schule. Normalerweise gehört die Pre- School noch mit zum Kindergarten dort, da das Gebäude aber zu klein war und eher etwas veraltet, ist die Pre- School mit in das neue Schulgebäude eingezogen. Die Vorschule ist damit im selben Gebäude wie die Klassen 1-6. Die Schule wurde erst vor zwei Jahren eröffnet. Die Ausstattung ist sehr umfangreich und sehr gut. Auch ist das Gebäude an sich sehr hell und freundlich gestaltet. Die Räumlichkeiten meiner Gruppe waren anfangs gewöhnungsbedürftig, da es ein Mix aus Kindergarten und erste Klassen ist, die Kinder haben typische Spielzeuge wie im Kindergarten, beispielsweise eine Spielküche. Aber auch das Klassenzimmer zeigte sich in dem Raum, durch die Alphabet- und Zahlen- Kunde an den Wänden, aber auch die hohen Stühle und Tische, die auch in den späteren Klassenräumen zu finden sind.

    

Es gibt insgesamt drei Vorschulgruppen, alle Namen haben etwas mit Booten zu tun. Meine Gruppe ist die Nummer 2 und nennt sich „Reimarit“, Bojen. Hier arbeiten eine Lehrerin und zwei Krankenschwestern, als gemeinsames Team für die Gruppe.
Der Tag hat meist den gleichen Aufbau. Kinder können schon ab 6 Uhr morgens gebracht werden, hier bekommen sie dann auch Frühstück in der Mesa. Gegen 8: 30Uhr beginnt der Morgenkreis, der meist bis zu einer Stunde geht. Hier wird meist der möglich Wochenablauf, mit den Kindern besprochen. Nach dem Morgenkreis folgt meist das, was für die Woche ansteht, Sport, Wald, Musik und so weiter. Dies kann bis zu einer Stunde. Danach folgt gegen elf Uhr fünfzehn bzw. dreißig das Mittagessen, wo sie in die angrenzende Mensa gehen. Nachdem Essen, haben die Kinder noch etwas Zeit zum Spielen, bevor entweder einige abgeholt werden oder Mittagsschlaf machen. Die Kinder schlafen bis zu einer Stunde. Darauffolgenden gehen sie wieder in die Mensa für einen kleinen Snack, dies ist so zu sagen ihr Nachtisch. Beim Mittagessen, dem Snack und beim Frühstück wird besonders auf gesunde Ernährung geachtet, es gibt immer viel Obst und Gemüse. Danach folgt eine Sequenz des Freispiels, nach dieser Sequenz folgt meist nochmal das Spielen an Stationen. Meist werden die Kinder gegen 16 Uhr abgeholt. Sie können aber bis 18 Uhr dort bleiben, wenn die Eltern das benötigten, aber die Kinder dürfen höchstens 10 Stunden am Tag in der Einrichtung verbringen.

Ein möglicher Wochenplan könnte wie folgt aussehen: Montag Musik-Tag, hier werden die Räumlichkeiten der Schule genutzt und hier darf auch das eigene Spielzeug mitgebracht werden. Am Dienstag ist Sport- Tag, hier gehen wir in die Turnhalle der Schulen, hier turnen die Kinder barfuß. Am Mittwoch ist Mathematik/ Deutsch- Tag, dass heißt es wird für eine bestimmte Zeit ein Buchstabe oder eine Zahl gelernt, beispielsweise wie sie geschrieben wird. Der Donnerstag ist der Wald-Tag, hier gehen wir an den angrenzenden Wald. Dort können sie meist erstmal im Freispielen sich bewegen, meist folgt dann eine Übung, die kann wie folgt aussehen. Mal müssen sie ein Blatt finden, was so groß wie ihre Hand ist oder sich drei verschiedene Baumsorten finden. Die einzige Regeln sind im Wald, sie dürfen nur soweit gehen, wie die Erzieherinnen und Lehrerin sie sehen können und sie dürfen nichts abpflücken bzw. zerstören, was wächst. Freitags ist Spiel-Tag mit Stationen, hier können sich die Kinder aussuchen an welcher Station sie beginnen wollen, es gibt zum Beispiel einen Friseur, eine Bibliothek einen Einkaufsladen oder ein Tisch wo zu Mathe oder Deutsch gelernt wird. Auch Ausflüge in die nähere Umgebung, gehören stetig mit ins Programm.

Der Umgang mit den Kindern ist stets sehr freundlich und man ist sehr bedacht auf gutes Benehmen und Verhalten. An oberster Stelle steht das Miteinander, die Kinder sollen hauptsächlich miteinander spielen. Auch wird viel auf Selbstständigkeit geachtet, wenn die Kinder Hilfe benötigen, wird ihnen erst durch erzählen geholfen oder durch ein anderes Kind, statt durch einen Erwachsenen. Es wird vor allem auch viel mit Bildern und dem Wort, was meist unter der Abbildung steht, gearbeitet. Auch das Draußen spielen, steht mit im Mittelpunkt, es wird mindestens eine Stunde am Tag draußen verbracht, egal was für ein Wetter ist.

           

Ich habe die Vorschule als ein Ort erlebt, der die Kinder stets anregt und wo Selbstständigkeit gelernt und gefördert wird. Dabei werden die Kinder nicht sich selbst überlassen, sondern hier finden Angebote statt, die auf Fragen und Interessen der Kinder beruhen. Ein Ort, an dem Kindern ermöglicht wird, ihre Persönlichkeit weiter zu entwickeln.

Ich hatte seine sehr schöne Zeit in Finnland. Ich konnte viele neue Eindrücke, Erfahrungen und neue Techniken sammeln. Sie haben mir neue Möglichkeiten aufgezeigt, die mein pädagogisches Handeln erweitert, bereichert hat und damit meinen Horizont erweitert haben. Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich zu trauen und über seinen Schatten zu springen, denn es wird sich lohnen.