Mein 8-wöchiger Aufenthalt in Finnland war einer der wichtigsten und auch schönsten Erfahrungen in meinem bisherigen Leben. Ich konnte viel über die finnische Kultur, Lebensweise und Mentalität lernen. Außerdem durfte ich die Bekanntschaft mit vielen Austauschschülern und Studenten aus vielen verschiedenen Ländern machen. Bei der Arbeit konnte ich mich, durch selbsterwählte Projekte weiterentwickeln und habe neues dazu gelernt.

 

Meine Arbeit in Finnland kann man prinzipiell in zwei Kapitel unterteilen:

Kapitel 1: ICT
Die ersten 4,5 Wochen habe ich im ICT-Department verbracht. Dies ist eine Abteilung der Sedu- Schule, in welchem die Schüler für Elektrotechnik und IT untergebracht sind. Dort habe ich zunächst fast 3 Wochen das Programmieren des Arduino gelernt. Das ist ein kleiner Einplatinencomputer um elektrische Schaltungen zu steuern, bietet allerdings noch weitaus mehr. Dazu habe ich von den Lehrern aller nötigen Ressourcen zu Verfügung gestellt bekommen. Die Unterstützung der Lehrer war dabei ausgezeichnet!
Die restlichen 1,5 Wochen durfte ich mich mit dem Thema 3D-Druck auseinandersetzten. Dazu wurde mir von Lehrern und Schülern erklärt, worauf es ankommt, was zu beachten ist und vieles mehr. Danach durfte ich mich selber an der Modellierung von Objekten versuchen, um diese dann zu drucken. Dabei entstanden unter anderem eine Schutzhülle für den Arduino und eine Befestigung für eine 3D-Kamera an einem Lichtstativ.

Mein Fazit zu Kapitel 1: Es war unglaublich, dass ich die Chance hatte mich in gleich zwei Bereichen weiterzubilden, die mich ohnehin schon lange interessieren.

Kapitel 2: Sedu 360
Die verbliebenen 3,5 Wochen habe ich mit dem Marketing und teilweise dem internationalen verantwortlichen verbracht. Dabei habe ich an einem Projekt gearbeitet, bei welchem ein Virtueller Rundgang für die Sedu-Schule erstellt wird. Dieser soll in erster Linie für Neuankömmlinge, Bewerber und Auslands Schüler gedacht sein, damit diese sich vorab orientieren können und sich ein Bild von der Schule machen können. Zu der Ausarbeitung gehörten: Ein geeignetes Programm für virtuelle Touren finden, die Funktionen und Vorteile herausarbeiten um das dann zu präsentieren. Anschließend wurde dann die virtuelle Tour des ersten Campus erstellt. Dazu bin ich mit dem Designer der Schule über den Campus und die Schule gegangen um die 360° Fotos zu machen. Dabei kam im Übrigen auch das Stativ mit der Halterung aus meiner Zeit im ICT-Department zum Einsatz.

Außerdem habe ich nebenbei, wenn ein wenig Zeit war, Vorschläge für die neue internationale Sedu-Website gesammelt um diese dann im Anschluss anzusprechen. Ein paar Ideen davon sollen dann eventuell mit in die Website einfließen.

 

Selbstverständlich bestand meine Zeit in Finnland nicht nur aus Arbeit. Ich hatte auch eine Menge Freizeit, welche ich/wir auch zu nutzen wussten:

Wir konnten die Umgebung von Seinäjoki großzügig erkunden und auch Trips nach Vaasa, Tampere und Helsinki konnten wir in Angriff nehmen. Nach Lappland haben wir es leider nicht mehr geschafft.

Des Weiteren haben wir äußerst viel Zeit mit den Finnen verbracht und haben dadurch auch andere Austauschschüler aus Brasilien, Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland, Dänemark, China und vielen weiteren Ländern kennenlernen dürfen. Grade die interkulturellen Begegnungen waren besonders interessant und lehrreich.

Am deutlichsten wird mir jedoch in Erinnerung bleiben, dass wir unter der Woche mit vielen Leuten aus unterschiedlichen Ländern, aber vor allem Finnen, im Playroom des Wohnheims gewesen sind um stundenlang Billard, Schach, Tischtennis und weiteres zu spielen. Grade dadurch sind wir in Stundenlange Gespräche über Sprache, Kultur, Religion, Politik und weiteren Themen gekommen. Für mich war das ein Erlebnis, welches mich sehr geprägt hat.

Eine weitere großartige Erfahrung war, für 2 Monate auf eigenen Beinen zu stehen. So war ich selber für Kochen, Putzen und Wäsche waschen verantwortlich. Dabei habe ich mir das Zimmer mit einem Spanier geteilt, mit welchem es sich dann auch entsprechend zu arrangieren galt. Dies war jedoch kein Problem nachdem man einen gemeinsamen Rhythmus gefunden hat, wann er wäscht und wann wer was tut bzw. tun möchte. Bedauerlicherweise was das Zimmer sehr klein, weshalb nach 2 Monaten einem durchaus auch mal die Decke auf den Kopf gefallen ist. Dies ist jedoch kein Problem, da die Stadt genug zu bieten hat.

Mein Fazit zu meinem Auslandsaufenthalt: Was ich dort erlebt habe, gesehen habe und gelernt habe kann man kaum in treffende Worte fassen. Man muss es wirklich selber erleben. Die Erinnerung an diese Zeit kann mir keiner nehmen und auch nicht das, was ich gelernt habe. Ich hoffe ich kann eines Tages zurückkehren.

Abschließend kann ich sagen, dass ich jedem empfehle sich auch auf so etwas einzulassen, auch wenn es erstmal erschreckend klingt, länger alleine weg zu sein. Die Zeit geht schnell um und wenn man sich eingewöhnt hat, will man kaum wieder weg.