Anreise:

Am 19.01.2017 um ca. 10:30 Uhr sind meine Freundin und ich aus Verden mit dem Auto losgefahren. Ich war die Fahrerin. Ca. um 11:00 Uhr sind wir in einen kleinen Stau geraten, der uns aber nur 3-4 Minuten gekostet hat. Also, alles halb so wild. Die Fahrt bis zur Grenze verlief derzeit ruhig und ohne Behinderungen ab. Um ca 12:00 Uhr haben wir dann die niederländische Grenze passiert und waren dann auf einem "Autosnelweg" (in Deutschland die Autobahnen). In den Niederlanden gibt es genaue Richtgeschwindigkeiten, die auch bei Veränderungen ausgeschildert sind. Eine kleine Strecke der Fahrt war ein "Autoweg" (in Deutschland die Bundesstraßen). An die Straßen und Regelungen muss man sich erstmal gewöhnen. Um ca 14:30 Uhr sind wir dann in unserer Unterkunft, Watersportcentrum Hart van Friesland in Uitwellingerga, angekommen. Dort wurden wir dann um 15:00 Uhr von einer Lehrerin, die unsere Ansprechpartnerin der Schule ROC Friese Poort ist, begrüßt. Nachdem wir dann im Zimmer eingecheckt haben, habe ich meine Sachen ausgepackt und den Rest des Abends entspannt.

 

Unterkunft:

Ich wohne mit meiner Freundin zusammen in einer Wohnung vom Watersportcentrum Hart van Friesland in Uitwellingerga. Es gibt insgesamt 3 ½ Zimmer. Dazu gehören ein kleines Badezimmer mit Dusche, ein Schlafzimmer mit einem doppelstöckigen Bett, ein Wohnzimmer mit integrierter Küche, in der sich ein Backofen, ein Kühlschrank, eine Kaffeemaschine, ein Gasherd und alle wichtigen Küchenutensilien wie z. B. Töpfe, Schüsseln, Teller usw. befinden. Ein Balkon gehört auch zur Wohnung. Eine Wendeltreppe im Wohnzimmer führt hoch in ein weiteres Schlafzimmer, das offen ist. Damit ist der ½ Raum gemeint. Für die Verpflegung sind wir selbst verantwortlich. Dinge wie Spülmittel, Toilettenpapier, Seife usw. sind gestellt. Unter anderem haben wir auch einen Fernseher, ein Radio und kostenloses WLAN. Der Ausblick vom Balkon ist direkt in den, momentan stillgelegten, Hafen. Auch die Entfernung nach Sneek beträgt nur 3 km. Mit dem Auto sind wir bis dahin eine viertel Stunde unterwegs.

 

Arbeit:

Ich arbeite im Pflegeheim Bloemkamp in Bolsward auf einer geriatrischen Station für Demenzerkrankte. Die Kollegen sind hier sehr nett und beziehen mich mit in den Pflegealltag ein. Ich darf hier, unter Aufsicht, Aufgaben erledigen wie z.B. Insulin spritzen, Essen anreichen oder eine Wundversorgung durchführen. Die Arbeitsweise hier in den Niederlanden ist der in Deutschland ziemlich ähnlich. Es werden hier z .B. die gleichen Materialien (selbst der Hersteller für Verbandsmaterial) für eine Dekubitusversorgung wie in Deutschland genutzt. Auch der Mittagsablauf ist gleich wie in Deutschland. Das Mittagessen wird um ca. 12:00 Uhr serviert. Für die Patienten wird dies dann angerichtet oder auch angereicht. Danach werden die Patienten für einen Mittagsschlaf zu Bett gebracht, vorher wird noch einmal in die Schutzhose geguckt. Zum Kaffee um 15:00 Uhr werden die Patienten dann wieder geweckt und in den Gemeinschaftsraum gebracht. Natürlich gibt es auch Unterschiede, z. B. werden die Patienten hier mit einem Lifter mobilisiert, den wir in Deutschland nicht auf Station haben. Auch der Frühdienst fängt nicht wie in Deutschland um 6:00 Uhr an und endet um 14:12 Uhr, sondern um 7:00 Uhr und geht bis um 15:30 Uhr. Der Spätdienst kommt um 15:00 Uhr, von 15:00 Uhr bis 15:30 Uhr findet die Übergabe statt.

 

Schule:

Ich gehe auf die Schule ROC Friese Poort in Sneek. Dies ist eine Art Berufsschule, die sehr groß ist. Der Unterricht geht immer um 8.30 Uhr los und je nachdem wie viele Stunden man hat, endet er am Mittag/Nachmittag. Die Unterrichtsthemen sind sehr interessant wie z. B. Homosexualität in der Pflege oder Aromatherapie. Trotz der Sprache konnte man vieles verstehen und wurde auch in den Unterricht mit einbezogen. Mit den Mitschülern hat man sich dann in der Pause auf Englisch, Niederländisch und Deutsch unterhalten. Die Ausstattung in der Schule ist enorm. So hat die Schule z. B. mehrere Pflegepuppen, an denen man verschiedene Sachen, wie z. B. Blasenkatheter oder Nasensonden legen bzw. die Körperpflege üben kann. Auch Hilfsmittel wie z. B. einen Arm zum Blut abnehmen haben sie dort.

 

Freizeit:

Nach der Arbeit bzw. Schule hat man Freizeit, in der man z. B. die Stadt Sneek erkunden kann. Sneek hat viele kleine Gassen, in denen Geschäfte wie z. B. Bücherläden, Drogerieläden, Klamottenläden usw. sind. Unter anderem bin ich an der Grote Martinikerk (Große Martini-Kirche) gewesen, die aber derzeit für Besucher geschlossen war. Auch auf das Stadthuis (Rathaus) haben wir einen kleinen Blick geworfen. Durch Sneek führen viele kleine Flüsse, die das Stadtbild außergewöhnlich schön machen. Auch in unserer Wohnumgebung haben wir uns umgesehen. Einen Spielplatz für Kinder gibt es hier auf dem Gelände, einen Tennisplatz, ein Basketballfeld und einen Fußballplatz. Trotz der kalten Jahreszeit wohnen hier zurzeit viele Familien. Die Gegend ist, trotz der Flüsse und Seen, sehr ländlich und es herrscht eine angenehme Ruhe