Madrid/ Spanien

vom 20. bis zum 25. November

 

Teilnehmer: Hanspeter Heyden, Bäckermeister und Michael Wagner, Bäckermeister und Lehrer 

 

Die Anreise erfolgte am Sonntag, den 20. November, mit dem Flugzeug via München. Vom Flughafen Madrid/ Baramas fuhren wir mit dem Taxi zu unserem Hotel in der Calle Gran Via. Noch am selben Abend haben wir uns die nähere Umgebung angeschaut. Madrid empfing uns mit Starkregen und einer Temperatur von 9 Grad Celsius. 

Am Montag besuchten wir unsere Partnerschule, eine kaufmännische Berufsschule in Madrid. Hier werden neben kaufmännischen Berufen auch IT Berufe ausgebildet. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde im Kollegium, folgte eine Besichtigung der Schule. Anschließend durften wir in eine Schulstunde reinschnuppern. Uns wurde ein Projekt von Schülern vorgetragen. Es folgten Gespräche mit mehreren Auszubildenden. Alle Auszubildenden haben sich um ein Erasmus+ Stipendiat beworben und wollen ins EU Ausland. Ein paar auch nach Deutschland.

 

 

Am Dienstag lernten wir die weiten Wege der Stadt Madrid kennen. Nach fast einer Stunde in diversen U-Bahnen waren wir an unserem Ziel angekommen: Einer handwerklichen Bäckerei im Nordwesten von Madrid. Bea, die Chefin, zeigte uns ihr Unternehmen.  Anschließend durften wir auch Hand anlegen. Für die besonderen Teige kauft Bea ihr Mehl auch in Frankreich. Ein spanisches Standardprogramm hat Bea nicht. Ihr Erfolg beruht alleine darauf, dass sie bei den Zutaten keine Kompromisse eingeht. Sie arbeitet ausschließlich mit Vorteigen und langen Teigruhezeiten. Das macht sich im Geschmack und im Aussehen bemerkbar. Auch in Sachen Vermarktung geht Bea andere Wege. Sie teilt sich ihre Läden mit einem Käseproduzenten.

 

Nachmittags wechselten wir die Bäckerei. Wir fuhren in die südliche Innenstadt. Dort erwartete uns ein völlig anderes Konzept. Hier durften wir in einer Bäckerei mitarbeiten, die insgesamt 55 Läden in Spanien besitzt, 7 davon in Madrid. Die Bäckerei produziert in Saragossa und ist Mitglied im Verein "Slow Baking". Der Verein und die Mitglieder stehen für lange Teigruhen und verzichten auf die Zugabe von künstlichen Inhaltsstoffen.  

 

Am Mittwoch folgte die dritte Bäckerei. Dazu mussten wir nicht nur mit der madrilenischen Metro fahren, sondern auch mit dem Linienbus und aufgrund des stürmischen Regens den letzten Kilometer mit dem Taxi. Wir besuchten eine mittelständische Bäckerei, die sich nur auf die Belieferung von Gastronomen spezialisiert hat. Neben 20 Bäckern beschäftigt die Bäckerei auch 12 Personen im Büro. Auch diese Bäckerei stellt ihre Gebäcke mit sehr langen Teigruhezeiten her. Leider durften wir keine Fotos machen.

 

Am Donnerstagvormittag stand das Ausfüllen der Formulare an. Anschließend fuhren wir noch einmal zu der Partnerschule. Dort berichteten wir über unser Job Shadowing und über unsere Erlebnisse. Es folgte noch eine zweite Runde Bewerbungsgespräche, teilweise mit den Bewerbern von Montag, aber auch neuen Auszubildenden. Am Ende konnten wir mit unserer Partnerschule mehrere Mobilitäten vereinbaren. Das Gespräch nahm ein sehr schnelles Ende. Wir erhielten eine sms von der Lufthansa, dass aufgrund des Pilotenstreikes unsere Flüge gestrichen seien. Wir versuchten, das Problem telefonisch zu lösen. Wie erwartet, war weder in Madrid noch in Frankfurt jemand erreichbar. Über die Webseite war auch keine Klärung möglich. Daher entschlossen wir uns, direkt zum Flughafen zu fahren und das Problem vor Ort zu klären. Das war auch die beste Lösung. Wir erhielten gleich die Boardingpässe für einen Flug am nächsten Tag. Mit der Sorge, dass auch dieser Flug bestreikt wird, fuhren wir wieder zu unserem Hotel. Das war unser Kulturnachmittag.

 

Am Freitag fuhren wir extra früh zum Flughafen. Dort verbrachten wir unsere Zeit im internationalen Bereich. Wir erfuhren, dass unser Flug der einzige Lufthansa Flug sei, der Madrid an diesem Tag verlassen sollte. Dementsprechend überbucht war der Flug. Bis zur letzten Minute waren wir uns nicht sicher, ob dieser Flug überhaupt stattfinden wird. Dann kam das Boarding und wir fuhren mit dem Bus aufs Vorfeld. Wir saßen alle und dann spielte das System des Fliegers nicht mit. Die Piloten mussten das System noch einmal hochfahren. Letztendlich konnten wir Madrid mit einer Verspätung von 45 Minuten verlassen. Leider verpassten wir dadurch unseren Anschlussflug nach Hannover. Es ging nichts mehr. Auch eine Zugfahrt war ohne Übernachtung auf diversen Bahnhöfen nicht möglich. Die Lufthansa buchte unseren Flug auf den nächsten Tag um. Wir konnten in einem Hotel in der Nähe des Flughafens übernachten. So kamen wir dann doch wieder nach Hause.

 

Fazit:

Wir hatten eine sehr anstrengende und volle Woche. Wir fahren mit einer Menge neuer Eindrücke nach Hause. Die Madrilenen sind ein sehr freundliches Völkchen. Die Bereitschaft, mit uns zusammen zu arbeiten, ist, trotz der hohen Jugendarbeitslosigkeit, in Spanien, sehr groß.